Kleine Gedanken-Snacks für zwischendurch. Diesmal: Die „Secret Sauce“ für Selbstregulation bei deinem Hund

„Er muss halt lernen, sich zu beherrschen.“
Diesen Satz hört man gern auf Hundeplätzen, meist während ein Hund an der Leine ziehend vor einem Spielzeug steht und nicht rankommt – minutenlang.
„Das trainiert die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz“, lautet die Begründung. Und wenn der Hund irgendwann aus Überforderung heraus aufgibt, heißt es: „Na also. Jetzt hat er's verstanden.“
Hat er?
Die Fähigkeit zur Selbstregulation, zu der auch Impulskontrolle und Frustrationstoleranz zählen, ist abhängig von der Leistungsfähigkeit des Kontrollnetzwerkes im Gehirn, insbesondere des präfrontalen Cortex.
Dieses Netzwerk funktioniert wie ein innerer Regler: Es bremst emotionale und motorische Reaktionen und hilft, flexibel und situationsangepasst zu handeln.
Du kannst dir das so vorstellen: Wenn das Nudelwasser zu kochen beginnt, musst du den Herd rechtzeitig herunterdrehen, sonst sprudelt es über. Das Wasser darf weiter leise blubbern, damit die Nudeln perfekt al dente werden, aber eben ohne Chaos in der Küche.
Genauso wirkt das Kontrollnetzwerk: Es sorgt dafür, dass Emotionen nicht ungebremst überkochen, sondern reguliert ab, was gerade nicht hilfreich ist.
Dieses Netzwerk kann nicht durch Überforderung trainiert werden. Im Gegenteil: Stress und Unsicherheit schränken es ein.
Was viel sinnvoller ist: Das Warten üben – gezielt, alltagsnah, ohne Frust und Stress. Dafür mit klaren Strukturen, positiver Verstärkung und Erfolgserlebnissen.
Denn: Dein Hund lernt nicht durch Aushalten, was Geduld bedeutet.
Wir dürfen unsere kognitiven Fähigkeiten nicht mit denen unserer Hunde vergleichen. Wir sollten fair bleiben und keine Konzepte von ihnen verlangen, die sie rein physiologisch gar nicht leisten können.
Der präfrontale Cortex des Menschen ist dem des Hundes weit überlegen. Deswegen können wir vorausschauend denken, Belohnungen aufschieben und uns in stressigen Momenten zusammenreißen.
Also… theoretisch. In der Praxis scheitern wir regelmäßig an Chips, Schokolade oder der fünften Folge unserer Lieblingsserie. Selbst mit High-End-Gehirn ist Impulskontrolle manchmal ganz schön schwer.
Und hier nun die Secret Sauce für eine bessere Selbstregulation:
Die Fähigkeit, Impulsen zu widerstehen und Frustration auszuhalten, entwickelt dein Hund am besten
✔️ durch positive Konsequenzen für Warten in gezielten Lernsituationen
✔️ wenn er sich sicher, selbstwirksam und verbunden fühlt
✔️ und mit einem Happy Brain 🧠 🐶
✔️ Die Feel-Good-Zutaten für ein glückliches Gehirn: