💭 Gedankenhäppchen: Hunde natürlich erziehen

Veröffentlicht am 9. April 2025 um 15:22

Kleine Gedanken-Snacks für zwischendurch. Diesmal: Hunde machen das auch untereinander!


Furry Fellows Gedankenhäppchen_Natürliche Hundeerziehung

Kennst du das?

Du gehst freundlich, achtsam und geduldig mit deinem Hund um, und dann kommt dieser nervige Ratschlag vom Nachbarn, Kollegen oder Onkel:
„Nicht so zimperlich! Mach mal 'ne klare Ansage! Hunde machen das schließlich auch untereinander!“

Ist dir schonmal in den Sinn gekommen, so zu reagieren:

Ach ja? Gut, dass wir gerade drüber sprechen. Ich wollte schon immer wissen, wie man seinem Hund möglichst natürlich, also innerartlich, begegnet. (Ist ja klar, dass du dich das nie gefragt hast. Du weißt schließlich, dass ihr zwei völlig unterschiedliche Spezies seid. Aber dein Gegenüber weiß das vermutlich nicht. 😉)

Zeige mir doch bitte mal, wie genau ich meinen Hund natürlich begrüßen soll – so, wie Hunde das untereinander tun. Am besten mit einem tiefen Nasenzug direkt am Hinterteil?

Oder lieber ein bisschen natürliches Allogrooming, so mit Ohrenausschlecken und allem drum und dran? Ich möchte ja gerne dazulernen, na los, mach es bitte mal vor!

Das wird nicht passieren. Wenn man genauer drüber nachdenkt, kann man schon ins Schmunzeln geraten:
Gerade Menschen, die sich für natürliche Hundeerziehung aussprechen, betonen gerne, wie wichtig Konsequenz sei. Aber wenn es darum geht, Nähe und Fürsorge natürlich zu kommunizieren, ist von dieser Konsequenz plötzlich nichts mehr zu sehen. 😉


Kann es sein, dass „Hunde machen das doch auch so“ nur dazu dienen soll, Strenge, Härte und körperliche Korrekturen schönzureden und zu verharmlosen?


Klar setzen Hunde untereinander Grenzen – aber so fein, nuanciert und stimmig, dass wir es weder richtig wahrnehmen noch nachahmen könnten. Wie hochgradig präzise sie dabei ihre Körpersprache einsetzen, erkennen wir oft erst, wenn wir ihr Verhalten filmen und in Zeitlupe analysieren.

Hunde wissen, dass wir keine Hunde sind. Sie sind irritiert, wenn wir plötzlich so tun, als könnten wir knurren. Oder wenn wir versuchen, ein gezieltes Über-die-Schnauze-Schnappen nachzuahmen, was wir übrigens mit unseren Händen machen und dabei auch noch ihre Schnauze berühren!

Wer sich für einen freundlichen Weg in der Hundeerziehung entscheidet, braucht sich nicht zu rechtfertigen. Im Gegenteil: Es erfordert Mut, Mitgefühl und manchmal auch eine ordentliche Portion Standhaftigkeit, gerade gegenüber den gut gemeinten Tipps von außen.

Bleib freundlich zu deinem Hund. 🏆

Und gegenüber deinen Mitmenschen? Bleib klar. Und vielleicht auch mal ein bisschen charmant frech – mit einem Lächeln. 😉